projektIdee
abgefahren. losgewandert. ist ein Service für Wanderinnen und Wanderer. Hier wird ein Überblick über Wanderwege in ganz Brandenburg gegeben, die mit Bahn und Bus erreichbar sind. Die Karten und Informationen zur Erreichbarkeit der Etappen helfen bei der Planung einer Wanderung. Trotzdem ist die Website keine Marketingplattform für touristische Anbieter. Hinter dem Projekt steckt ein ganz konkretes Anliegen: die Verknüpfung von Wanderwegen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Denn:
...schont die Umwelt, das Klima und die Landschaft. Wanderinnen und Wanderer wollen keinen Straßenlärm und Abgasgestank.
...kann einen Beitrag zur Steigerung der Fahrgastzahlen im Schienenpersonennahverkehr leisten, das Bewusstsein für den öffentlichen Nahverkehr und die Nutzung von Bahn und Bus auch im Alltag steigern und damit helfen, kleine Bahnlinien und Bahnhöfe zu erhalten.
projektEntwicklung
Gefördert durch das Umweltbundesamt (UBA) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) startet FUSS e.V. in den Jahren 2002/2003 ein Modellprojekt zur Erarbeitung von Qualitätskriterien für die Vernetzung von Wanderwegen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland. Mit der Studie wird ein Wandernetz analysiert, dessen Etappen auf Bahn und Bus abgestimmt sind.
Im April 2003 wird der Service für Spaziergänger und Wandererinnen für die Fernwanderwege E 10 und E 11 ins Netz gestellt.
Im September 2006 wird das Wegenetz mit Unterstützung des Tourismusverbandes Ruppiner Land e.V. um den Ruppiner-Land-Rundwanderweg im Norden Brandenburgs erweitert.
Durch eine Förderung des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg (MIR) und die Zusammenarbeit des FUSS e.V. mit dem Förderverein 66-Seen-Wanderweg e.V. wird im Dezember 2006 der 66-Seen-Wanderweg rund um Berlin aufgenommen. Das Wanderwegenetz umfasst damit insgesamt bisher mehr als 1.300 km.
Mit Unterstützung des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg (MIR) wird Anfang 2009 die Kampagne abgefahren. losgewandert. gestartet. Plakate und Flyer werden verteilt, Verkehrsunternehmen und die Touristikverbände unterstützen das Vorhaben, der Internetauftritt wird deutlich benutzerfreundlicher und durch weitere Rubriken z.B. wanderWünsche ergänzt.
den ausführlichen projektHintergrund können Sie sich auch herunterladen: PDF projektIdee
projektHintergrund
haben insbesondere dadurch eine Bedeutung, dass sie für längere Wegstrecken oder auch für Etappenwanderungen quer durch Europa (E-Wege) bzw. innerhalb von Deutschland oder auch nur in einem Bundesland (Hauptwanderwege) eine qualifi zierte Leitlinie darstellen. Sie werden seltener in einem Zuge als vielmehr in Abschnitten und Etappen bewandert.
setzt sich derzeit zusammen aus:
- dem Europäischen Fernwanderweg E 10 mit insgesamt etwa 552 km Länge,
- dem Europäischen Fernwanderweg E 11 mit insgesamt etwa 358 km Länge,
- dem Ruppiner-Land-Rundwanderweg mit insgesamt etwa 222 km Länge und
- dem 66-Seen-Wanderweg mit insgesamt etwa 400 km Länge.
erfolgte für den E 11 auf dem Berliner Gebiet 1983 vom Wanderkreis Berlin durch das Wegeprojekt „Grüner Pfad“, für den E 10 und E 11 durch Peter Scheunemann vom Brandenburgischen Wanderzentrum „Theodor Fontane“ e.V., für den 66-Seen-Wanderweg 2001 durch den Wanderbuch- Autor Manfred Reschke, für den E 10 in der Ostvariante 2002 durch Michael Winter (Tourismusverband Ruppiner Land), Bernd Herzog-Schlagk (FUSS e.V.) und den Landkreis Oberhavel OHV und für die besondere Wegeführung im Norden für den Ruppiner-Land-Rundwanderweg 2003 durch Daniela Schülke (Tourismusverband Ruppiner Land), Sybille Lowicki (Kreiswegewartin in der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Oberhavel) und Bernd Herzog-Schlagk (FUSS e.V.). Im Gegensatz zu allen anderen Verkehrswegen auch in der Freizeitmoblität wurden die Grundlagen für das Weitwanderwegenetz in Berlin und Brandenburg also nicht ausschließlich von den entsprechenden Verwaltungen und Ämtern geschaffen, sondern von Wandergruppen angeregt oder sogar bis zur Detailplanung vorgeschlagen.
ist in der Zwischenzeit an allen Wegen des Weitwanderwegenetzes erfolgt. Allerdings sind häufig überholte Markierungen nicht entfernt und an einigen Wegekreuzungen und Einmündungen Markierung nicht sorgfältig genug vorgenommen worden. Mitunter sind Vandalismus-Schäden zu beklagen und in einigen Regionen fehlt es an zusätzlichen Wegweisern. Deshalb wird die Mitnahme von Wanderkarten oder Wanderbüchern mit detaillierter Wegebeschreibung empfohlen (vgl. Literatur).
unterstreichen die Bedeutung und das Potenzial des Wanderns und
Verknüpfung von Wanderwegen mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Das im Februar 2003 vom Kabinett beschlossene Integrierte Verkehrskonzept
IVK 2002 führt die besprochenen Wege auf. Der Erhalt und
weitere Herausbildung bis zu „vermarktungsfähigen Produkten“ wird
als Zielvorgabe der Landesregierung für die kommenden Jahre bezeichnet.
[www.mir.brandenburg.de]
Damit enthält erstmals in Deutschland ein Landes-Verkehrskonzept konkrete
Aussagen zu einem Wanderwegenetz und der Verknüpfung öffentlichen Verkehrsmitteln.
Der Landesnahverkehrsplan LNVP 2008-2012 fordert den Bestandsschutz
aller Bahnhöfe in Brandenburg und betont gleichzeitig die Bedeutung
Freizeitverkehrs und der Entwicklung entsprechender touristischer Anziehungspunkte
(z.B. Großschutzgebiete). [ www.mir.brandenburg.de ]
Projekt abgefahren. losgewandert. ist ein Versuch, diese Herausforderungen
praktisch anzugehen.
Das Landestourismuskonzept 2006-2010 definiert „Wandern“ als Handlungsfeld zur „Professionalisierung und Profilierung nachfragestarker Produkte“. Hier wird explizit auf das Potenzial der zahlreichen, mit dem ÖPNV erreichbaren Wanderregionen in Brandenburg und Angebot www.wander-bahnhoefe-brandenburg.de hingewiesen und Verbesserung der Erreichbarkeit wichtiger Ausgangspunkte für Wanderungen mit dem ÖPNV gefordert. [ www.wirtschaft.brandenburg.de ]
im Rahmen dieses Projektes erfolgte durch FUSS e.V. und den Förderverein „66-Seen-Wanderweg“ e.V. in erster Linie im Hinblick auf die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Weitwanderwegenetz wurde in acht Bereiche mit insgesamt derzeit 78 Wanderwege-Etappen aufgeteilt. Durch die eigene Entscheidung der Wanderer über die gewünschte Wanderstreckenlänge und die Gehrichtung ergeben sich etwa 1.000 Touren-Varianten.
war die grundsätzliche Zielvorgabe des Starter-Projektes. Eine genaue
Auswertung der Fahrpläne des Verkehrsverbundes Berlin Brandenburg
VBB und der DB Regio (Untersuchung der Fahrpläne 2003, Überprüfung
im Dezember 2006) ergab:
Über 75 % aller Wanderwegeabschnitte und -etappen des gesamten
Weitwanderwegenetzes des Landes Brandenburg haben am Ausgangsund
am Endpunkt eine ausfl ugsgerechte Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Knapp die Hälfte aller Wanderwegeabschnitte und -etappen
sind sogar mit einem mindestens 2-Stunden-Takt erreichbar und können
so auch wieder verlassen werden. Dies ist eine für ein teilweise sehr dünn
besiedeltes Flächenland erfreulich gute Anbindung. Etwa ein Viertel des
Weitwanderwegenetzes allerdings für eine Tagestour bei An- und Abreise
mit Bahn und Bus nicht geeignet und setzt mindestens eine Übernachtung
in einer Herberge voraus.
Auffallend ist, dass teilweise besonders gute Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln von und nach Berlin gerade in Regionen vorhanden sind, die bisher vom Landes-Touristikverband und von den Reisegebiets- Touristikverbänden nicht intensiv beworben wurden. Dabei handelt es sich keineswegs um die landschaftlich weniger schönen Gegenden.
Dagegen sind einige touristische Glanzpunkte des Landes nur mit Mühen oder nicht mehr mit einer verträglichen Anreisezeit ohne Auto erreichbar. Einige Gemeinden scheinen das Ziel der Förderung des „umweltfreundlichen Tourismus“ aufzugeben, sobald der Auto-Tourismus anläuft, und sich dann nicht mehr um die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bemühen. FUSS e.V. ist davon überzeugt, dass durch einige wenige punktuelle Maßnahmen mit einem ziemlich geringen Kostenaufwand 100 % des Weitwanderwegnetzes für alle Interessierten zugänglich und erreichbar gemacht werden könnte. Dafür wurden erste Vorschläge bereits 2003 in der Studie unterbreitet.
stellen ein weiteres Problem dar. Auf ca. 10 % des gesamten Weitwanderwegenetzes
ist mit erheblichen Lärmbelästigungen zu rechnen. Verursacher
sind etwa zur Hälfte Autobahnen (in einer Entfernung von jeweils
einem Kilometer rechts und links), zur anderen Hälfte zumeist sogenannte
„Sportflughäfen“ (zwischen 5 und 8 Kilometern). Nicht berücksichtigt
werden konnten Verlärmungen im Zusammenhang mit der motorisierten Nutzung der Wasserwege und Seen („Wassersport“).
Der verständliche Anspruch von Touristik-Anbietern, möglichst viele Interessen
gleichzeitig zu befrieden, stößt in einigen Regionen bereits an
Grenzen. So werden Ruhe suchende Wandererinnen und Radler ein
zweites Mal Regionen meiden, über die gleichzeitig ständig Flugzeuge
kreisen oder wo man parallel zu stark befahrenen Straßen und Wasserstraßen
wandern oder radeln muss.
dieses riesigen Wanderwegenetzes erfordert - trotz oder gerade wegen der vorangestellten Probleme Anstrengungen zur Qualitätsverbesserung. Wie auf einer Perlenkette verbinden diese Wege viele der touristischen Hightlights des Landes und sie durchqueren zehn der insgesamt vorhandenen dreizehn Brandenburger Reisegebiete. Acht Großschutzgebiete und sechs Regionalparks werden durchquert oder tangiert. Bekannte Namen, wie z.B. Potsdam, Werder, Caputh, der Spreewald, Bad Saarow, Rheinsberg, Stechlin, Wandlitz, der Liepnitzsee, Erkner, der Oderbruch, das Brandenburger Tor oder die Märkische Schweiz, suchen Sie sich in der wanderSuche.
des hier vorgestellten Modells ist ein ganz wesentlicher Aspekt. Alle vier Weitwanderwege müssen erhalten und verbessert werden. Darüber hinaus soll durch das Projekt erreicht werden, dass auch Wanderangebote außerhalb der Regionen am Weitwanderwegenetz eingebunden werden.
FUSS e.V. (Hrsg.), Bernd Herzog-Schlagk: Ein Ausgeh-Modell. Verknüpfung des Weitwanderwegenetzes mit dem Netz des öffentlichen Personennahverkehrs ÖPNV im Großraum Brandenburg-Berlin. 144 Seiten, 21 farbige und 5 s/w-Abbildungen. Berlin, März 2003, Projekt-Abschlussbericht, Band 2.
Hans Jürgen Gorges, Europäische Wandervereinigung e.V. (Hrsg.): Auf Tour in Europa. Das Handbuch für die Europäischen Fernwanderwege. Kompass Wegweiser. Deutscher Wanderverlag Dr. Mair & Schnabel & Co., Stuttgart 2000 (Buchhandel)
Tourismusverband Land Brandenburg e.V. (Hrsg.), Manfred Reschke: Trescher Verlag Berlin, 4.Aufl. 2009 (13,95 Euro, Buchhandel oder beim Verlag)
Unterwegs auf den Europäischen Fernwanderwegen. Eine genaue Beschreibung der Europäischen Fernwanderwege E 10 und E 11 sowie des Ruppiner-Land-Rundwanderweges. Manfred Reschke: Trescher Verlag Berlin, 2. Aufl. 2011 (13,95 Euro, Buchhandel oder beim Verlag)